ADS Erwachsene haben Chancen auf einen normalen Alltag
Schätzungen zufolge sind zwei bis sechs Prozent der Kinder in Deutschland von ADS betroffen. Was kaum jemand weiß, es gibt auch über 750 000 ADS Erwachsene in Deutschland, die unter der Aufmerksamkeits-Defizit-Störung leiden. Doch es gibt Möglichkeiten, trotz ADS ein normales Leben zu führen.
Unkonzentriert, verträumt, zappelig, chaotisch, impulsiv. Das sind nur einige der Begriffe, die sich einem unweigerlich aufdrängen, wenn man an ADS denkt. Denn die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung wird oft mit ganz bestimmten Symptomen in Verbindung gebracht. So sind Konzentrationsstörungen und Mangel an Aufmerksamkeit typisch für Betroffene. ADS Kinder sind dafür bekannt, dass sie besonders bewegungsfreudig sind, nicht ruhig sitzen können oder Schwierigkeiten haben, eine Aufgabe zu Ende zu bringen.
Das Leiden endet jedoch in vielen Fällen nicht mit dem Eintritt in das Erwachsenenalter. Für ADS Erwachsene der Leidensdruck oft besonders hoch, da viele von ihnen gar nicht konkret wissen, was ihnen fehlt. Ihnen fällt nur auf, dass sie vermehrt Probleme im Berufsleben oder im privaten Umfeld haben. Das liegt nicht selten daran, dass sie vergesslicher oder ungeduldiger als andere Menschen sind, oft Schwierigkeiten haben zuzuhören und sich häufig von einer inneren Unruhe angetrieben fühlen.
Nicht jeder ADS Betroffene ist jedoch zwangsläufig hyperaktiv. Bei vielen äußert sich das Syndrom hauptsächlich durch unaufmerksames und verträumtes Verhalten.
Ursache für all diese Symptome sind unter anderem Störungen bei der Verarbeitung von Reizen im Gehirn. Bei der Reizaufnahme spielen Neurotransmitter, in diesem Fall Dopamin, eine wichtige Rolle. Dieses Dopanin wird bei ADS Betroffenen jedoch zu schnell abgebaut und verhindert so die vollständige Reizverabeitung. Die Folge sind beispielsweise Vergesslichkeit, Überforderung, vorschnelles Handeln oder Reden.
Dennoch sind bei betroffenen Erwachsenen die üblichen ADS Symptome nicht so stark ausgeprägt, wie bei ADS Kindern. Da Erwachsene sich im Laufe ihrer Jugend und mit dem Übergang ins Erwachsenenalter Wege gefunden haben, ihr Verhalten zu kontrollieren oder sich auch in vielen Lebensbereichen von der Außenwelt zurückgezogen haben, äußern sich die Symptome bei ihnen nicht so offensichtlich.
In diesen Zusammenhängen können ADS Erwachsene aber auch beginnen, unter zahlreichen zusätzlichen Nebenerscheinungen von ADS zu leiden. Dazu gehören Depressionen, Ängste und Kontaktstörungen. ADS Erwachsene sind jedoch auch oft besonders kreativ und haben einen ausgeprägten Forschungsdrang. Fähigkeiten, die sie ohne eine Therapie meist nicht richtig nutzen können.
ADS bei Erwachsenen lässt sich, aus den oben genannten Gründen, nicht so leicht feststellen wie bei Kindern. Ein längeres Gespräch mit einem Spezialisten ist dazu nötig. Und die Beantwortung eines Fragenkataloges, der auch Themen aus der Kindheit miteinbezieht, sind für die Diagnose unverzichtbar.
Wenn die richtige Diagnose gestellt wurde und andere Krankheiten ausgeschlossen wurden, kann man mit der Therapie beginnen.
Früher wurde ADS hauptsächlich medikamentös behandelt. Doch heute gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die sich auch miteinander kombinieren lassen. Die Forschung macht stetig Fortschritte und die Behandlungsmethoden werden immer Erfolg versprechender.
Mit einer, auf den Betroffenen abgestimmten Therapie können ADS Erwachsene ihre einzigartigen Eigenschaften kanalisieren und ihr Leben positiv gestalten. Für eine erfolgreiche ADS Therapie ist zunächst die Aufklärung der Betroffenen und möglichst auch der nächsten Angehörigen sehr wichtig. Mit dem Verstehen der Zusammenhänge kommt auch meist das Verständnis für die Erkrankten.
Eine Kombination aus einer medikamentösen Behandlung und psychotherapeutischer Begleitung ist für viele ADS Erwachsene eine große Hilfe. In der Psychotherapie werden Möglichkeiten zur Stressbewältigung besprochen und geeignete Entspannungstechniken erlernt. Der Therapeut wird mit dem Betroffenen Wege suchen, Ordnung und Routine in den Tagesablauf zu bringen und mit seinen Emotionen besser umzugehen. Häufig werden auch die Angehörigen in die Sitzungen miteinbezogen.
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Arbeit mit Musik. Musiktherapie hilft vielen ADS Patienten, zu erhöhter Konzentrationsfähigkeit und zur nötigen Entspannung zu finden.
So bietet auch BRAINPUR ein audio-visuelles Programm namens DOPAPUR zur Therapie von ADS an. Das Programm, das mit Musik und verschiedenen Frequenzen arbeitet, kann individuell auf den Patienten abgestimmt werden.
Das Wichtigste für ADS Erwachsene ist es, eine feste Struktur, Stabilität und Entspannungsmöglichkeiten in ihren Alltag einzubauen. Dabei kann ihnen die Therapie helfen und ihnen somit ermöglichen, ihre besonderen Fähigkeiten positiv zu nutzen und das Leben wieder zu genießen.