Wenn die Verbraucher heute zu ihrer Bank gehen und in Gold investieren sowie dieses Stück Gold real erhalten möchten, dürften sie Pech haben oder einige Wochen Wartezeit in Kauf nehmen müssen. Denn die reale Goldmenge für solche Zwecke ist praktisch vergriffen. Das ist auch der Grund für die hohe Nachfrage nach Zahngold oder Altgold. Tatsächlich kann es sich jedoch derzeit lohnen wie noch nie, alten unbenutzten, aber hochwertigen Schmuck einzutauschen und dafür in etwa den Goldwert als Bargeld zu erhalten.
Wohin der Goldpreis sich entwickelt weiß keiner. Allerdings flüchten in Krisenzeiten und instabilen Zeiten viele Anleger in Gold. Wenn also die Rezession spürbar wird und eventuell China, wie offenbar geplant, die Goldreserven von 600 auf 4000 Tonnen aufstockt, dürfte der Goldpreis weiter ansteigen. Vielleicht sollte man sich entsprechende Indexzertifikate einmal genauer ansehen. Denn Gold als Inflationsschutz wird immer interessanter, je mehr Zweifel am Euro und der Staatsverschuldung aufkommen.
Spannend ist auch, wenn man den Goldpreis inflationsbereinigt betrachtet. So könnte man sich beispielsweise vor ca. 50 Jahren mit der gleichen Menge Gold in etwa Gegenstände der gleichen Kaufkraft leisten. Der reale Goldwert bleibt damit über einen langen Zeitraum sehr konstant. Die aktuellen Preissteigerungen sind aber natürlich auch Grund zur Vorsicht. Denn immer wenn institutionelle Spekulanten die Kurse beeinflussen, sind diese von realen Gründen teilweise abgekoppelt. Das Risiko wird dadurch höher, soweit der Preis nicht mehr begründbar wird.
Wie haben sich Geldanlagen wie Festgeld und Tagesgeld im Vergleich zum Gold entwickelt? Die Tagesgeldzinsen sind gesunken, der Goldpreis hingegen ist mit einigen Abschlägen in die Höhe geschossen.